Bürger haben Arbeit an neuer lokaler Entwicklungsstrategie gestartet

24. Februar 2022Was gewöhnlich in Sälen an Flipcharts und Whiteboards geschieht, war am vergangenen Sonnabend (19.02.) im Online-Format am heimischen PC mitzuerleben. Die Lokale Aktionsgruppe LAG Ammersee im EU-Förderprogramm LEADER hatte die Bewohner der Ammersee-Region zur Mitarbeit an der Entwicklung ihrer neuen lokalen Entwicklungsstrategie (LES) aufgerufen. Mit Erfolg: In einer gelungenen Auftaktveranstaltung stellten 45 Beteiligte wichtige Weichen für den kommenden Prozess.

Damit sich die LAG Ammersee für die nächste Förderperiode 2023-2027 im EU-Förderprogramm LEADER bewerben kann, braucht sie eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES). Diese „Leitplanken“ für eine nachhaltige Entwicklung der Ammersee-Region entwerfen interessierte BewohnerInnen in den kommenden Wochen gemeinsam.

Die Auftaktveranstaltung fand Corona-bedingt im Online-Format statt. Das Management der LAG Ammersee hat sich für die LES-Entwicklung verstärkt. In den nächsten Monaten arbeitet es mit dem Startup bamboo zusammen, das eine Online-Lösung für Bürgerbeteiligungsprozesse entwickelt. Die Studierenden von der Hochschule München hatten die Auftaktveranstaltung maßgeblich mitgestaltet und moderierten diese am Sonnabend vom Ammersee Denkerhaus in Dießen aus.

Zu Beginn lernten die Gäste spielerisch, wie sie virtuelle Post-its beschriften und auf der Miro-Plattform an den gewünschten Stellen platzieren. Schon mit diesen digitalen Notizen kamen die ersten Ideen zusammen, galt es doch zu notieren, was an der Ammersee-Region besonders gut gefällt, was man hier gerne verändern würde und was es in der Ammersee-Region eigentlich noch so geben sollte.

Über Hintergrund und Zielstellung der LES-Entwicklung informierte nach der Aufwärmrunde LAG-Manager Detlef Däke in einem kurzen Einleitungsvortrag. Dann nahmen die Teilnehmenden erneut das digitale Brainstorming auf; dieses Mal zu der Frage, welche Themen in der neuen lokalen Entwicklungsstrategie (LES) unbedingt behandelt werden sollen.

Das mit den digitalen Post-its festgehaltene Ideenspektrum spannte sich von A wie „Archivierung historischer Kulturelemente“ bis Z wie „Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft“. Die Moderatoren fassten daraufhin Themenbereiche zusammen, die anschließend an sechs virtuellen Tischen, im so genannten „World-Café“-Format, erörtert wurden.

An Tisch „Mobilität“ ging es um ein breites Mobilitätsangebot für die gesamte Ammersee-Region, am Tisch „Leerstand“ um die Erkenntnis, dass Bürger wie Gemeinden gleichermaßen von Leerstandbekämpfung profitieren und Ressourcen besser nutzen. Am Tisch „Kultur“ begannen Diskussionen, regionale kulturelle Angebote und Kooperationen zu schaffen bzw. zu stärken. Jugendlichen eine Stimme zu geben und das Bildungspotenzial der Region besser zu nutzen, war Inhalt am Tisch „Jugendliche“. Bei „Digitale Region“ drehte sich der Gedankenaustausch um Digitalangebote, mit denen das Lebens- und Arbeitsumfeld in der ländlichen Ammersee-Region noch attraktiver zu machen wäre. Am Tisch „Nachhaltigkeit“ schließlich wurde Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Natur- und Klimaschutz sowie regionalem Wirtschaften diskutiert.

Zwei Stunden lebhafter Austausch waren schnell vergangen und ein erstes Ziel erreicht: Mit der Auftaktveranstaltung bildeten sich erste themenspezifische Bürgergruppen heraus. Aus dem Teilnehmerkreis erklärten sich Personen bereit, als „Themen-Hosts“ die entstehenden Arbeitskreise zu koordinieren.

Bis zum 8. April folgen weitere analoge und digitale Treffen zur Analyse von Stärken und Schwächen sowie zur Erarbeitung von Entwicklungs- und Handlungszielen in den jeweiligen Themenbereichen. Vereinbart sind bereits: Treffen der Bürgergruppe „Digitalisierung“ am Mittwoch, 2. März, 15:00 Uhr; „Kultur“ am Donnerstag, 3. März, 19:00 Uhr; „Leerstand“ am Mittwoch, 9. März, 17:30 Uhr; „Jugend“ am Samstag, 12. März, 14:00 Uhr. Die gestarteten Bürgergruppen sind offene Kreise. Weitere Themenbereiche können hinzukommen. Interessierte, die sich einbringen und beteiligen möchten, können Kontakt über das LAG-Management aufnehmen. Details, Termine und Kontakt-Informationen gibt es auf der LAG-Website www.lagammersee.de unter „Entwicklungsstrategie“.

Die Ergebnisse der Bürgergruppen werden auf der Website vorgestellt. Dort gibt es auch eine interaktive „Ideenlandkarte“, wo bereits jetzt schon und über den 8. April hinaus Feedback und weitere Ideen eingebracht werden können. Für den 30. April ist eine öffentliche Abschlussveranstaltung geplant, bei der die Ergebnisse vorgestellt werden, die dann in die zu formulierende Lokale Entwicklungsstrategie (LES) Eingang finden. Im Juni wird die neue LES dann auf der Mitgliederversammlung der Lokalen Aktionsgruppe LAG Ammersee beschlossen.

Das zufriedene Organisationsteam der Auftaktveranstaltung im „Studio Ammersee Denkerhaus“ (v.l.n.r.): Cornelius Heisse (bamboo), Hans-Peter Sander (LAG-Management), Nina Faltermayr (bamboo), Detlef Däke (LAG-Manager), Leon Brehme (bamboo).

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