In einer öffentlichen Informationsveranstaltung hat die LAG Ammersee am vergangenen Samstag (23. Februar) die Ergebnisse des in Auftrag gegebenen „Konzepts zur sanften Entwicklung der Freizeiträume als vernetzter Erholungsraum“ vorgestellt. Die Staatliche Realschule Herrsching hatte dafür ihre Aula bereitgestellt. Herzlichen Dank an die Schulleitung für ihre Unterstützung!
Das von Claudia Schreiber, Architektur und Stadtplanung GmbH, und Wolfgang Niemeyer, Landschaftsarchitekt DWB, vorgelegte Konzept zur sanften Entwicklung der Freizeiträume als vernetzter Erholungsraum greift die akuten Problemstellungen – Bewältigung des wachsenden Drucks auf den Erholungsraum aus den umliegenden Verdichtungsräumen – heraus und macht Vorschläge, wie auf diese Herausforderungen in Zukunft passend und angemessen reagiert werden kann.
Entsprechende Ziele und Leitlinien wurden auf Basis der Analyse erarbeitet und vorgestellt, die bei der künftigen Entwicklung des Erholungsraumes ein Maßstab für neue Projekte vorgeben. Die Leitidee – Leitbild dieses Konzepts einer „Sanften Entwicklung der Freizeiträume auf Basis der Natur“ – wird getragen durch den Grundgedanken den Natur- und Landschaftsraum vorrangig in seiner Eigenart zu bewahren. Eine Entwicklung kann nur dann stattfinden, wenn diese im Einklang mit dem Erhalt und der Sicherung des Lebensraumes steht, erklärte Claudia Schreiber.
Ziele/Leitlinien:
- Landschaftsraum als Naturraum und Kulturlandschaft bewahren.
- Dem Ressourcen- und Energieverbrauch mit einer sanften Entwicklung der Freizeiträume Einhalt gebieten.
- Verbesserung der Qualität und der Vernetzung der Freizeiträume mit dem Lebensraum.
- Nachhaltige Mobilitätskonzepte vorantreiben.
- Den Lebensraum für die Bevölkerung vor Ort mit Freizeit- und Erholungsräumen sichern und weiterentwickeln.
Ein Schwerpunkt wurde anhand einer „Karte Projekt Mobilität“ dargestellt, entsprechende Projekte und Maßnahmen vorgeshlagen. Als zentrales Handlungsfeld rückte Schreiber die Mobilitätswende in den Blickpunkt. Nachhaltige Mobilitätskonzepte zur Verkehrsvermeidung seien dringend erforderlich für die künftige Entwicklung des Erholungsraumes der Region Ammersee. Dabei komme es nicht nur auf die Veränderung der Mobilität, weg vom Individualverkehr und Verlagerung auf das Fahrrad, die Schiene und den weiteren öffentlichen Personennahverkehr an, sondern auch auf die Steuerung und Lenkung der Verkehrsströme.
Konzeptansätze zur Mobilität wurden in einer Karte am Beispiel der Ammersee-Region Ost gezeigt. Weitere Vernetzungen zwischen Verkehrsarten im Ansatz „Schnelle Verbindungen“ seien möglich. Vorgeschlagen wurden zusätzliche Anbindungen zwischen den beiden S-Bahn Haltepunkten der Linien S8 Herrsching und der Linie S4 Geltendorf, beispielsweise mit Badebussen, um die „Hotspots“ an den Seen im Sommer anzubinden. Ziel sei dabei, die Verkehrsströme des Individualverkehrs aus den Anliegergemeinden an den Seen herauszunehmen und diese zu entlasten.
Ein zweiter Ansatz der „ÖKO Vernetzung“ geht noch einen Schritt weiter und verbindet die ÖPNV Haltepunkte der Schnellbahnen aus dem nahen Zentrum der Stadt München über ein E-Bike Netz mit Lade- und Ausleihstationen. Dazu sollten die Badebusse kombiniert werden, die es auch ermöglichen, dass geliehene E-Bikes in den Bussen bspw. am Abend mitgenommen werden und an einem anderen Haltepunkt wieder abgegeben werden können.
Die Ausführungen der Architektin stießen auf großes Interesse. Gemeinsam mit LAG-Manager Detlef Däke stellte sie der Runde auch die Idee einer App vor, die helfen soll Freizeitangebote per Fahrrad bzw. zu Fuß navigiert besser zu erreichen.
Begonnen wurden in der Runde außerdem Beratungen, wie in der LAG Ammersee mit den Ergebnissen der Studie weitergearbeitet werden soll und wie diese kommuniziert werden können.