(14. Dezember 2020) Bekommt ein ambitioniertes Projekt, die „Ammersee Card“, eine Chance? Am 10. Dezember hatte unsere Lokale Aktionsgruppe (LAG) Ammersee zu einer Online-Diskussion eingeladen. 40 Interessierte, darunter sechs Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der LAG-Gemeinden, informierten sich, was die „Ammersee Card“ leisten soll, wie das Projekt umgesetzt werden kann, welche Kosten auf Beteiligte zukommen würden.
Dießens 2. Bürgermeister, Roland Kratzer, der mit LAG-Manager Detlef Däke gemeinsam eingeladen hatte, erklärte in seiner Begrüßung: „Die ‚Ammersee Card‘ bietet eine gute Möglichkeit Verbraucher mit Gewerbetreibenden, aber auch mit Kommunen und Vereinen, enger zusammenzubringen.“ Detlef Däke sieht in dem Vorhaben eine Chance, in der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) der LAG Ammersee fixierte Vorhaben, wie die Förderung „innovativer lokaler Vermarktungsideen“ sowie die „Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe“, zu verwirklichen. Die „Ammersee Card“ könnte dazu gemeindeübergreifend beitragen.
Im Online-Meeting präsentierte Dieter Deninger, der in Utting lebende Geschäftsführer der Trolleymaker GmbH, die von seinem Unternehmen entwickelte „Ammersee Card“. Die „drei Hauptfunktionen in einer Karte“ stellte er am Beispiel der fränkischen 40.000-Einwohner-Stadt Schwabach vor, wo sich seit kurzem eine „Schwabach Card“ bewährt. Mit der „Bonus Card“ wird Kartennutzern beim Einkaufen in Handel, Gastronomie und auch bei Dienstleistern und Handwerkern ein jeweils individueller Einkaufsbonus „in Euro und Echtzeit“ auf deren Karte gebucht. Diese Guthaben wachsen und können jederzeit wieder zum Bezahlen verwendet werden. Die Karte wird auch als „Mitarbeiter Card“ eingesetzt: Regionale Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern steuerfreie Zuwendungen von 44 Euro im Monat zukommen lassen, die als Kartenguthaben bei den teilnehmenden Geschäften eingelöst werden können. Schließlich ist die Karte auch als „Gutschein Card“ von Nutzen – ein „ideales Geschenk wie gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit“. Deninger verwies außerdem auf zusätzliche Einsatzmöglichkeiten der Karte als „City Card“ und als „Tourismus Card“, was auch in der Ammersee-Region in weiteren Ausbauphasen möglich sei.
Die Präsentation stieß bei den Zuhörenden auf lebhaftes Interesse, wie die zahlreichen Nachfragen – vom Datenschutz bis zu den Kosten – zeigten. Nun soll die Idee der „Ammersee Card“ in den 16 Mitgliedsgemeinden der LAG Ammersee vor allem bei Gewerbetreibenden, aber auch bei Kommunalpolitikern bekannter gemacht und weiter diskutiert werden. Die LAG Ammersee bietet dazu die nötige Unterstützung und bildet bei wachsendem Interesse eine Arbeitsgruppe für die nächsten Schritte. Der Vorstand der LAG Ammersee und die Bürgermeister-Runde der LAG-Gemeinden hatten bei ihren letzten Treffen dazu bereits ihre Zustimmung erklärt.
Die Initiatoren der „Ammersee Card“ (v.l.n.r.): Roland Kratzer, 2. Bürgermeister Marktgemeinde Dießen; Dieter Deninger, Geschäftsführer Trolleymaker GmbH; Detlef Däke, Manager LAG Ammersee.