Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Ammersee hat mit breiter Bürgerbeteiligung eine „Lokale Entwicklungsstrategie“ (LES) für das Bayerische Auswahlverfahren zur Initiative LEADER in ELER der Europäischen Union erstellt und Ende November beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingereicht. Die LES ist Bewerbungsgrundlage zu einer zweiten Förderperiode im EU-Förderprogramm LEADER für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums.
Download Lokale Entwicklungsstrategie (LES) (PDF) LES 2014-2020
Die LES wurde erstellt durch die LAG Ammersee unter Mitwirkung engagierter Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden in der Region Ammersee Grafrath (Landkreis Fürstenfeldbruck); Diessen, Eching, Egling a. d. Paar, Eresing, Greifenberg, Schondorf, Utting, Weil und Windach (Lkr. Landsberg am Lech); Andechs, Herrsching, Inning, Seefeld, Wörthsee (Lkrs. Starnberg); Pähl (Lkrs. Weilheim/Schongau). Das Projekt leitete der Uttinger Unternehmensentwickler Detlef Däke, betreut wurde es von der LEADER-Managerin Irmgard Neu-Schmid, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
„Ammersee – Region für alle“, das ist das Credo der Lokalen Entwicklungsstrategie 2014-2020. Darin ist als Leitziel formuliert: „In der Ammersee-Region sollen Bedingungen herrschen – beim Arbeiten wie beim Wohnen, beim Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, beim Lernen, bei der Mobilität wie im kulturellen Bereich – die alle einbinden“. Es soll in der Region zudem 2020 erreicht sein, dass „das hohe gesellschaftliche Engagement vernetzt und koordiniert“ ist.
Wie Werner Grünbauer, 1. Bürgermeister der Gemeinde Pähl und Vorsitzender der LAG Ammersee, erklärt, spiegelt sich in diesen Leitgedanken „die Entwicklung der letzten Jahre wider; in unserer Welt, wie auch im Bewusstsein der Menschen in unserer Region: Wurde im Regionalen Entwicklungskonzept (REK) für die erste Förderperiode 2007 noch die Bewahrung des ‚Schatzes für Generationen‘ herausgehoben, der durch einen immensen Druck Gefahr lief, seine besondere Qualität einzubüßen, ist der Schwerpunkt nun anders gelagert: Der ‚Schatz für Generationen‘ soll für alle Menschen gehoben sein. Dabei steht der Vernetzungsgedanke im Mittelpunkt. Der Ammersee als Bindeglied, auch im Denken und Fühlen der Menschen, die enge Zusammenarbeit in der Region, bis hin zu überwundenen Restriktionen in der Mobilität, prägen die gesteckten Ziele.“
Entwicklungs- und Handlungsziele erarbeitet
Mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit in den Gemeinden der LAG Ammersee sind bei der Erarbeitung der neuen Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) Stärken und Schwächen analysiert, die LAG-Arbeit 2007-2013 evaluiert, Handlungsfelder, Entwicklungsziele, Handlungsziele erarbeitet, diskutiert, priorisiert und abgestimmt worden. Zahlreiche Vorschläge sind eingebracht, in einem mehrstufigen Entwicklungs- und Auswahlprozess beraten worden. Entwickelt wurden die Entwicklungs- und Handlungsziele in Arbeitsgruppen bzw. in Rubriken der Bürgerbeteiligungsplattform www.mein-ammersee-2020.de, die den Handlungsfeldern Energie/Umwelt/Klima; Wirtschaft/Landwirtschaft/Handwerk; Infrastruktur/Siedlungsentwicklung/Landschaftsplanung; Tourismus/Kultur/Brauchtum; Jugend/Sport/Bildung; Demografie/Soziales entsprachen.
Unter dem obersten Leitziel, die Ammersee-Region ist eine „Region für alle“ zu entwickeln, wurden sechs Entwicklungsziele herausgearbeitet:
- „In der Ammersee-Region ist ein klimafreundliches Mobilitätsangebot geschaffen, das – den See im Zentrum – die Gemeinden und ihre Menschen effektiv und klimafreundlich vernetzt. Es ermöglicht allen Altersgruppen die Erreichbarkeit des breiten Kultur-/Bildungs-/Sportangebots wie auch regionaler Arbeits- und Ausbildungsplätze in der gesamten Region.“
- „Wir haben eine Ammersee-Kultur-Region, in der die Angebote weiterentwickelt, Kooperationen intensiviert, der Kulturbetrieb koordiniert sind, die vielfältigen örtlich-individuellen Kulturangebote, einschließlich der historischen/kulturhistorischen Orte, vernetzt dargestellt werden.“
- „Die Bedeutung regionaler Produkte & Dienstleitungen von der Erzeugung über die Veredelung bis zur Vermarktung wird weiter entwickelt.“
- „Klassenzimmer Ammersee“: Bildungseinrichtungen und -träger nutzen das vielfältige heimische Bildungspotenzial – Kultur, Landwirtschaft, Natur, Sport, Wirtschaft und Technik.“
- „Der Austausch der Generationen und Kulturen sorgt für gegenseitige Akzeptanz und erschließt Erfahrungsschätze in allen Handlungsfeldern zum Wohle der ganzen Region.“
- „Die hohe Umweltqualität wird verteidigt und weiter verbessert. In der Ammersee-Region als ein Biodiversitäts-Zentrum wird für den Erhalt der einzigartigen vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt sowie Kulturlandschaft gesorgt.“
Den Entwicklungszielen sind Handlungsziele zugeordnet. Das LES beinhaltet auch einen Aktionsplan.